Bismarckturm
Der in der wilhelminischen Zeit errichtete Bismarckturm an der Nunkirche sollte ein "Ehrendenkmal als Wahrzeichen der Dankbarkeit und Treue“ sein. Zur Zeit der Erbauung wurde der Turm als Bismarcksäule bezeichnet. Im Laufe der Zeitgeschichte hat sich das Bild von Bismarck in der Öffentlichkeit jedoch relativiert. Der Turm bleibt jedoch als Hinterlassenschaft Zeitzeuge der Geschichte. Der Bismarckturm ist 17,50 Meter hoch, aus Soonwaldquarzit gebaut und mit zwei Freitreppen und einer Aussichtsplattform versehen.
Als möglicher Standort für die Erbauung eines Bismarckturms gab es damals im Landkreis Simmern acht Vorschläge: Simmerkopf, Kirchberg, Nunkirche Sargenroth, Riesweiler, Wasserscheide zwischen Mosel und Nahe, Uhlerkopf, Himmelsleiter bei Argenthal und Simmern, allesamt landschaftlich herausragende Plätze mit zum Teil geschichtsträchtigen Hintergründen. In die engere Wahl kamen schließlich die Standorte an der Nunkirche und in Kirchberg. Die letzte Entscheidung überließ man dem aus Dresden stammenden Künstler und Architekten des Bismarckturms, Herr W. Kreis. Dieser erklärte nach einem Besuch der beiden in Frage kommenden Plätze: “Ich habe mich aus künstlerischen Motiven mit aller Entschiedenheit und ohne Bedenken für den Platz an der Nunkirche entscheiden müssen. Dieser Platz ist hinsichtlich seiner landschaftlichen Lage und Beschaffenheit in hervorragendem Maße für diesen Zweck geeignet, und wird der Säule gewissermaßen durch einen geweihten Boden, durch die Erinnerungen, als historische Stätte und auch in erhöhtem Maße durch die Schönheit der Umgebung und des Hintergrundes (Soonwald)“ gerecht.
100 Jahr-Feier
Die Ortsgemeinde Sargenroth feierte am 09. August 2002 das 100-jährige Bestehen des Bismarckturms. Seit der Erbauung und Einweihung des Bismarckturms am 31. August 1902 diente das Gelände zwischen der Nunkirche und dem Bismarckturm als Schauplatz von vielfältigen schulischen, sportlichen und kulturellen Veranstaltungen. Zur Zeitgeschichte des Bismarckturms, wie die Einweihung, die Standortauswahl, die Baugeschichte, die vielfältigen Veranstaltungen, wie z.B. Bundesjugendspiele oder Gaubergfeste, gibt es umfangreiche Bilddokumentationen und alte Postkarten. Im Rahmen einer kleinen Feier wurde im Jahre 2002 die 100jährige Geschichte des Bismarckturms gewürdigt. Programmpunkte waren Lieder des Frauenchores Sargenroth, Musik der Instrumentalgruppe “MITEINANDER UNTERWEGS“, eine Freilichtaufführung der Theatergruppe "Säärschitter Kiewelschisser“ sowie die Nachahmung der Illuminierung des Bismarckturms bei der Eröffnung im Jahre 1902. Zudem wurden von Kindern gebastelte Laternen über die Diagonalen der Turmecken hochgezogen.