Wildburg

Die Wildburg war, bevor sie in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts zu den "Pfalzgrafen bei Rhein" überging, eine mittelalterliche Reichsburg. Über den Zeitpunkt der Erbauung gibt es keine Anhaltspunkte und auch keine urkundlichen Überlieferungen. Überliefert ist jedoch, dass sich im Jahre 1226 erstmals Reichsdienstmannen nach der Wildburg benannten. Ein Vorfahre von diesen erhob um 1190 Zinsansprüche gegen das Kloster Ravengiersburg, denn die Wildburg befand sich im Pfarrsprengel der Nunkirche. Noch heute liegt die Wildburg und das sie umgebenden Gelände auf Sargenrother Gemarkung.

Von einer gewaltsamen Zerstörung der Burg kann nicht ausgegangen werden. Sicher ist, dass die Burg um 1700 zerfiel und Keller und Gewölbe bereits eingefallen waren. Der pfälzische Gerichtsschreiber berichtet 1887, dass die Burg zerstört sei und man nur noch Grundgemäuer vorfinde. Heute sind nur noch wenige Mauerreste zu erkennen.

Der Felskamm auf dem die Wildburg steht ist als Naturdenkmal und die Gesamtanlage als Kulturdenkmal geschützt.

Geschichte der Wildburg

Bereits 1283 traten mehrere Besitzer (u.a. Johann und Heinrich von Metzenhausen, Herrman von Sabershausen) in Urkunden auf. Es handelt sich somit aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Ganerbenburg.

1486 erwarb Herzog Johann I. von Simmern, Pfalzgraf bei Rhein, alle Anteile der Burg. Die Herzöge von Simmern nutzten die Soonwaldburg als ihr Jagdschloss. Die Ländereien der Wildburg wurden von Hofmännern bewirtschaftet. Im Dreißigjährigen Krieg scheint die Burg verlassen worden zu sein. Der Versuch 1735 noch einmal ein Hofgut anzulegen war an Unstimmigkeiten zwischen der kurpfälzischen Hofkammer und der Geistlichen Güteradministration gescheitert. Der Bericht des Truchsess (Hofamt) aus Simmern von 1737 besagt, dass die Furchen der Felder zwar noch zu erkennen seien, aber alles längst mit großen und dicken Bäumen bewachsen sei.

Die Burganlage bildete ein ca. 100 mal 140 Meter großes Oval. Das Areal wird jeweils von halbkreisförmigen Gräben begrenzt. Im Zentrum der Anlage liegt ein langgezogener Felskamm, der die Burg in zwei Hälften teilte und selbst bebaut war. Dabei handelt es sich wohl um die urkundlich genannte Oberburg, auf der sich Reste eines Turmes befinden.