St. Josefskapelle

Im Sommer 1919 brannten in Sargenroth, verursacht durch einen Blitzeinschlag, die Gehöfte von Adam Dieterich und Jakob Hölz ab. Letzterer verkaufte seinen etwa 10 ha großen Grundbesitz an den damaligen Pfarrer von Ravengiersburg. Bereits ein Jahr später begannen die Sargenrother Katholiken am Dorfausgang mit dem Bau der St. Josefskapelle. Die Bruchsteine transportierten katholische MitbürgerInnen mit Ochsenkarren vom Plackenstein in Mengerschied nach Sargenroth.  Am 19. Oktober 1925 fand die feierliche Weihung der St. Josefskapelle unter Mitwirkung des Ravengiersburger Patres, dem dortigen Musikverein und den Schulkindern statt. Das Kirchweihfest wurde im "Saale Martin" in Sargenroth gefeiert.

In der St. Josefskapelle befindet sich eine Holzstatue des Heiligen St. Josefs, die auf das zweite Viertel im 18. Jahrhundert datiert ist und 1937 in die Kapelle kam. Der Heilige hält das Jesuskind auf seinem rechten Arm.  

Ehemalige Ökonomie des Kloster Ravengiersburg

Im Jahr 1920 erwarben die Missionare von der Heiligen Familie die Klosteranlage in Ravengiersburg und verlegten die Philosophisch-Theologische Hochschule von Holland dorthin. Schon 1921 wurde mit dem Wiederaufbau der Klosteranlage, insbesondere des sich in keinem guten Zustand befindlichen Quadrums sowie des Kreuzgartens mit seinem Brunnenhaus begonnen.

Gleichzeitig wurden Werkstätten errichtet: Schlosserei und Schmiede, Schreinerei, Schneiderei, aber auch eine Gärtnerei und eine Domäne in Sargenroth zur Versorgung der Alumnen (Schüler), Patres und Brüder der Ordensgemeinschaft. Im Kloster und in den Betrieben wurden auch BewohnerInnen aus den umliegenden Dörfern beschäftigt. In der Domäne in Sargenroth, im Volksmund nur "Ökonomie" genannt, arbeiteten zeitweise 10 bis 15 Brüder, die von einem Bruder-Ökonom angeleitet wurden. Es gab Brüder, die zuständig waren für die Stallarbeit, das Melken, die Feldarbeit, die Gartenarbeit, oder die Imkerei und es gab natürlich den Bruder-Koch. Das Ziel der Ökonomie war es, dass die Ordensgemeinschaft bestehend aus Alumnen, Patres und Brüder autark versorgt werden konnte.

Auch nach der endgültigen Aufhebung des Klosters Ravengiersburg im Jahre 1984 blieb die Ökonomie in Sargenroth noch für einige Zeit, bis 1988, bestehen. Danach wurden die St. Josefskapelle über eine Grundstücksteilung von dem landwirtschaftlichen Anwesen getrennt und die Gebäude und die Feldflächen von den Missionaren der Heiligen Familie verkauft. Die St. Josefskapelle ging an die katholische Pfarrgemeinde über.